Grußwort der fachlichen Leitung
Liebe Freundinnen und Freunde der Kleinwasserkraft,
wir dürfen Sie herzlich am 22. und 23. September 2022 zum „25. Anwenderforum Kleinwasserkraftwerke“ nach Innsbruck einladen. Die derzeitige Situation auf dem Energiemarkt ist sehr ernst, herausfordernd und immer wieder auch sehr widersprüchlich. Es müssen grundlegende Änderungen umgesetzt werden. Die Energie von morgen muss zu 100 % erneuerbar sein! Dies ist der einzig darstellbare Weg. Welche Rolle hierbei die Wasserkraft einnehmen wird, ist noch unklar. Große Wasserkraftanlagen im Alpenraum werden weiterhin auf einer ´groß-regionalen´ Skala wichtige Aufgaben bei der Erzeugung und Speicherung elektrischer Energie übernehmen können. Kleinwasserkraftanlagen stehen in der öffentlichen Wahrnehmung und in der Einschätzung verschiedener Naturschutzverbände unter erheblichen Druck hinsichtlich ihrer gewässerökologischen Auswirkungen. Dies wird mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu einer Verschlechterung der Vergütungsmodelle für kleine Wasserkraftanlagen führen. Ist das die richtige Antwort in einer Zeit, in welcher wir erneuerbaren, verlässlichen und gut verfügbaren Strom dringendst benötigen?
Unsere Antwort muss sein, mit Fachwissen, Kreativität, Umsicht, Mut und Gespür die richtigen technischen Lösungen insbesondere für die Herausforderungen der Gewässerökologie zu finden und diese zeitnah in den realen Projekten der Kleinwasserkraft zu implementieren. Wichtig ist es hierbei, diese Anpassungen mit hohem Anspruch zu realisieren, zu dokumentieren, zu bewerten und die Verbesserungen auch aktiv zu kommunizieren. So können wir nicht nur die tatsächlichen gewässerökologischen Verhältnisse, sondern auch das Bild der Wasserkraft in der Öffentlichkeit verbessern. Das ist wichtig!
In Innsbruck können und müssen wir auch über die dann möglicherweise veränderten Randbedingungen beim EEG (Erneuerbaren-Energien-Gesetz in Deutschland) sprechen. Was sind die Konsequenzen? Wie gehen wir damit um? Was können wir tun, um die Akzeptanz der Kleinwasserkraft zu erhöhen und dennoch einen robusten und wirtschaftlichen Betrieb sicherzustellen? Es gibt aber auch eine ganze Reihe anderer interessanter und relevanter Themen, über welche wir uns austauschen sollten.
Seit mehr als einem Jahr steht ein sehr schönes Peltonlaufrad an der großen Zugangsrampe zum Standort Technik der Universität Innsbruck. Sie werden an diesem Symbol der Wasserkraft in Tirol vorbeigehen, bevor Sie dann links um die Ecke den Tagungsort – unseren großen Hörsaal – finden. Wir freuen uns auf Sie!
Markus Aufleger